China-Kompetenz erhöhen – das war das Ziel der Vortragsreihe „China – Staat, Wirtschaft und Zusammenarbeit“, die im September und Oktober 2020 an der Hanse-Schule stattfand. China ist politisch und wirtschaftlich eine Weltmacht geworden und tritt dementsprechend selbstbewusst auf. Das Land hat sich zum größten Handelspartner Deutschlands entwickelt.

Das Chinageschäft bietet weiterhin viel Entwicklungspotenzial, allerdings lässt sich dieses nur nutzen, wenn man ausreichend Kenntnisse über das Land und seine Geschäftskultur hat. Schüler der Hanse-Schule konnten in einer 5-teiligen Vortragsreihe Einblicke in das für uns recht unbekannte Land und seine Kultur gewinnen und Schlüsse für die eigene zukünftige berufliche Tätigkeit ziehen.

Jens Oberbeck erläuterte in 2 Vorträgen das politische System Chinas, die Geschichte, die Gesellschaft, die Wirtschaftsstruktur und die Beziehungen zwischen Deutschland und China. Thomas Buschmann – selbständiger Berater zu China-Themen – ging in seinen 3 Vorträgen auf die Praxis in der Zusammenarbeit mit chinesischen Geschäftspartnern und Mitarbeitern ein. Dabei beschrieb er Möglichkeiten für den Markteintritt, die Zusammenarbeit mit chinesischen Mitarbeitern vor Ort sowie Etikette und typische Verhaltensweisen. Zurückgreifen kann Herr Buschmann dabei auf seine vielen persönlichen Erfahrungen während seiner 20-jährigen Tätigkeit in der Auftragsabwicklung, im Vertrieb und Management in Maschinen-Handel, Anlagen- und Maschinenbau in Beijing und Shanghai, die er immer wieder anschaulich einflocht. Anhand von praktischen Beispielen stellte er Möglichkeiten für den Schutz geistigen Eigentums und die Sicherstellung von Compliance dar und erläuterte mit Anekdoten versehen den Ablauf von Verhandlungen mit chinesischen Geschäftspartnern und Verhandlungsstrategien. Man merkte Herrn Buschmann in all seinen Vorträgen seine Begeisterung für China-Themen an. Immer wieder fügte er kleine Sprachübungen ein, die zu einem Lächeln in den Gesichtern der Zuhörer führten. Auch wenn Englisch die hauptsächlich genutzte Sprache im internationalen Geschäftsverkehr ist, kommt es im persönlichen Gespräch mit chinesischen Geschäftspartnern gut an, wenn man zumindest einige wenige Worte Chinesisch sprechen kann.

Die Teilnehmer konnten viele Eindrücke über das Land, die Wirtschaft und die Kultur mitnehmen. Diese Eindrücke können sie auch in der betrieblichen Ausbildung nutzen. Denn viele Unternehmen aus Lübeck und Umgebung beziehen Waren aus China und verkaufen ihre Waren in China.

Jens Oberbeck, Oktober 2020