Die Wanderausstellung thematisiert Jehovas Zeugen, welche zu Zeiten des NS-Regimes in Konzentrationslagern wie Ravensbrück eingesperrt und später in der DDR erneut verfolgt wurden. Da Jehovas Zeugen auch in Gefangenschaft streng nach ihrem Glauben lebten, sie sogar als Prüfung ihres Glaubens an Jehova ansahen, ging von ihnen keine Fluchtgefahr aus und sie wurden von SS-Mitgliedern als Arbeitskräfte in landwirtschaftlichen und auch privaten Bereichen eingesetzt. Bereits vor Beginn des NS-Regimes wurden Zeugen Jehovas unlängst als Minderheit ausgegrenzt und waren mit Vorurteilen behaftet. Dies ließ auch nach Ende des Regimes nicht nach. Die Zeugen Jehovas wurden nun in der DDR sowohl der Boykotthetze als auch der Spionage für den Westen beschuldigt. Auch dass Jehovas Zeugen aufgrund ihrer politischen Neutralität den Zivil- und Wehrdienst verweigerten, wurde ihnen in der DDR zur Last gelegt. Viele Fälle der Wehrdienstverweigerung in beiden Teilen des entzweiten Deutschlands endeten vor Gericht und sogar in einer Verurteilung der Angeklagten.

Die Klasse 20b der BOS hat noch vor Öffnung die Ausstellung begehen dürfen. Auf 16 Tafeln konnten wir die Erlebnisse der Zeugen Jehovas über die Verfolgung, die Wiedergutmachung und in welcher Form der Opfer bis heute gedacht wird, sowie allgemeine Informationen zum Glauben Jehovas Zeugen, nachlesen. An weiteren 12 Tischen haben die KuratorInnen Falk Brasch und Dr. Christl Wickert die Schicksale von jeweils sechs Zeuginnen und sechs Zeugen Jehovas für die interessierten Besucher der Ausstellung in Bild und Schrift festgehalten. Die Ausstellung wurde von der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück in Zusammenarbeit mit der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur realisiert. Die Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, Frau Karin Prien, wird zu unserer Freude im Zeitraum der Ausstellungsdauer ebenfalls in Lübeck zugegen sein, und wie wir hoffen, auch ihren Weg zu uns in die Ausstellung finden.

In der Bibliothek der Hanse-Schule wird die Ausstellung vom 24.08.2020 bis zum 06.02.2021 zu folgenden Zeiten öffentlich zugänglich sein:

Montag/Mittwoch                 9:30 Uhr bis 17:00 Uhr

Dienstag/Donnerstag         9:30 Uhr bis 14:00 Uhr

Freitag                                   9:30 Uhr bis 13:15 Uhr

Bitte beachten Sie, dass aufgrund der vorherrschenden Umstände, die Ausstellung ausschließlich unter Einhaltung der in der Hanse-Schule bestehenden Hygienevorschriften zu begehen gestattet sein wird. Wir bitten daher um Beachtung dieser Regelungen. Bei Rückfragen steht Ihnen gerne Frau Granzow in der Bibliothek zur Verfügung.