Vortrag im Willy-Brandt-Haus in Lübeck zeigt Differenzen zwischen den Widerstandskämpferinnen auf. Sophie Scholl genießt seit Jahrzehnten einen besonderen Status der Widerstandskämpferinnen im Nationalsozialismus, wer ihren Namen hört, baut sofort eine Verbindung auf. Doch eher unbekannt ist die Widerstandskämpferin Cato Bontjes van Beek. Mit der Fragestellung nach dem „Warum?“ hat sich die Historikerin Frau Dr. Geyken intensiv beschäftigt.

Viele Schüler der FOS 19 der Hanse-Schule haben sich fragend umgesehen, als die Historikerin am Anfang ihres Vortrages im Willy-Brandt-Haus in Lübeck den Namen Cato Bontjes van Beek erwähnt. Es hängen zwei Bilder an der Tafel, eines von Sophie Scholl, das sofort Zustimmung erfährt. Das andere Bild kann keiner der Schüler zuordnen. Es zeigt die oben genannte Widerstandskämpferin. Zu Anfang erzählt Frau Dr. Geyken die vielen schon bekannte Geschichte von Sophie Scholl. Die damals junge Frau ist Mitglied der „weißen Rose“ im Nationalsozialismus gewesen und hat Flugblätter an der Universität München mit ihrem Bruder Hans Scholl verteilt. Sie hat dafür sterben müssen, wie auch Cato Bontjes van Beek. Letztere hat im Namen der „roten Kapelle“ gekämpft. Im weiteren Verlauf nennt die Historikerin Gründe für die Unbekanntheit der jungen Dame. Einer davon ist, dass die Hinterbliebenen von Cato Bontjes van Beeks ihre Geschichte nie so publik gemacht haben wie die überlebende Schwester von Sophie Scholl. Inge Scholl hatte ein Buch „Die Weiße Rose“ über das Leben ihrer Geschwister verfasst. Cato Bontjes van Beek dagegen ist fast in Vergessenheit geraten, aber dank ihrer engagierten Mutter und Historikern kommt sie nun zurück – mit ihrer ganzen Geschichte.

Julia, Lena und Irina (Schülerinnen FOS 19), Januar 2020