Es war schon eine kleine, aber lohnenswerte Weltreise, um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von Lübeck zum LIDL Zentrallager nach Siek zu kommen! Jedoch zeigte die Anreise auch schon die erste Besonderheit der Konzeption, Planung und Umsetzung großer Lagerhallen: Aus Kostengründen werden große Lagerhäuser eher an Randlagen „auf der grünen Wiese“ geplant. Außerdem ist es dort leichter neues Bauland für Erweiterungen zu bekommen.

Lagerbesichtigung bei LIDL 2015_1In Siek wurden sechs Einzelhandelsklassen an drei verschiedenen Terminen freundlich durch Frau Peters und Frau Petrick begrüßt. Bevor die Besichtigung des über 30.000 m² großen Zentrallagers begann, stellte Frau Peters in einer kurzen Präsentation den Aufbau und das Unternehmen LIDL vor. So wurde neben Informationen über die Gründung und die Internationalisierung des Unternehmens auch über Verdienst- und Karrieremöglichkeiten und über die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie referiert.

Lagerbesichtigung bei LIDL 2015_2Neben den Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeitergesundheit fanden einige Schüler die Tatsache, dass LIDL für alle Mitarbeiter einen betriebsinternen Mindestlohn von 11,-€ bezahlt, besonders interessant.

Im Anschluss an den Vortrag begann dann die Lagerführung. Die Schülerinnen undSchüler mussten sich im Lager umsichtig verhalten, da die großen Flurförderfahrzeuge – Gabelstapler und „Ameisen“ – im geschäftigen Treiben des Lagerverkehrs nur wenig Rücksicht auf die Gruppen nehmen können. „Dass bei diesem Betrieb nur so wenig Unfälle passieren“, fand ein Schüler bemerkenswert.

Ein wichtiger Aspekt moderner Lagerhaltung bot sich den Besuchern gleich zu Beginn: Im Zentrallager in Siek ist eine Lagerseite ist nur für Anlieferungen von Waren vorgesehen, die andere Seite ist für fertig kommissionierte Ware, die zum Ausliefern bereitgestellt wird, reserviert.

Boten die Waren selbst für die – vielfach im Lebensmittelhandel beschäftigten – Teilnehmer nichts Neues, so waren doch die Mengen, die auf unzähligen Europaletten für die Kommissionierung warten, und die schiere Größe der einzelnen Hallenabschnitte überwältigend. Eine Schülerin: „Dass die Mitarbeiter sich hier zurecht finden, grenzt schon an ein Wunder. Die Organisation im Hintergrund muss ja hervorragend sein.“

Einer der Höhepunkte der Führung war der Besuch im Tiefkühlhaus bei minus 24°Celsius. Der kurze „Spaziergang“ reichte bei einigen Schülern aus, um die Brille beschlagen zu lassen oder kleine Eiszapfen an der Nase zu bilden. „Die Arbeit im Kühlhaus muss für die Mitarbeiter echt hart sein, trotz der speziellen Kleidung“ und „Ich könnte nicht da arbeiten, das wäre viel zu hart für mich“ befanden einige der Auszubildenden.

Die expliziten Fragen der Schüler beispielsweise nach dem Einhalten der Kühlkette oder dem Energieverbrauch wurden bereitwillig durch Frau Petrick und Frau Peters beantwortet.

Lagerbesichtigung bei LIDL 2015_3Den Abschluss der Führung bildete der Besuch des Recyclingbereichs. Dort wird der „Müll“ aus den Filialen, aber auch aus dem Lagerbetrieb gesammelt und nach Inhaltsstoffen getrennt. Den Teilnehmern wurde ebenfalls verdeutlicht, dass es sich nicht um „Müll“ sondern um Wertstoffe handel, die LIDL verkauft.

Wir danken unseren Gastgebern bei LIDL für die interessanten Führungen durch das Zentrallager in Siek!

Kai Lichte