Schüler wollen wissen, was den Besuchern der Travemünder Woche gefällt.

Umfrage-Experten auf der Travemünder Woche (v. l.): Nele Busche (25), Lehrer Olaf Schmidt-Stahn, Randi Franke (41), Schulleiterin Martina Weger, Annika Timm (28) und Mike Heitplatz (23).

Travemünde. Woher kommen die Gäste der Travemünder Woche? Wie reisen sie an? Warum, für wie lange und wofür genau zieht es sie auf das Regatta-Fest? Was gefällt ihnen gut, und was weniger? Mit solchen und vielen weiteren Fragen löchert die Besucher der Travemünder Woche (TW) eine 40-köpfige Schülergruppe der Hanse-Schule für Wirtschaft und Verwaltung.

Die ganze Festwoche über erheben die Auszubildenden aus dem Fachbereich Marketing statistische Daten, um präzisere Aussagen zu den Anreizen des Segelfestes treffen zu können. „Bisher wissen wir nur, wie viele Leute kommen – mehr nicht“, sagt Lehrer Olaf Schmidt-Stohn, der die Umfrage-Gruppe bei ihrem Projekt betreut.

Mit Regenschirmen, Fragebögen und Tablets für die Auswertung bewaffnet zieht seit Montag beispielsweise Nele Busche über die Festmeile. „Ich habe schon Blasen an den Füßen“, sagt die 25-Jährige, die eine Ausbildung zur staatlich geprüften Betriebswirtin macht. Sie habe schon viel aus der Praxis vor Ort gelernt. „Je offener man an die Leute herangeht, umso höher ist auch die Resonanz“, sagt die 25-Jährige. „Es ist gar nicht so einfach, die richtigen Fragen zu stellen“, sagt hingegen die 28-jährige Datenerheberin Annika Timm. Vor der Erhebung hat sie die Befragung mit Freunden geübt. Um möglichst viele Besucher zur Teilnahme zu animieren, verknüpfen die Schüler die Befragung zudem mit einem Gewinnspiel – wie echte Marketingprofis. „Im dritten Jahr ihrer Ausbildung führen die Schüler immer ein Praxisprojekt durch“, erklärt Schulleiterin Martina Weger. Teils beauftragen sie Unternehmen direkt, teils bringen die Schüler Projektthemen von ihren Arbeitgebern mit.

Auftraggeber der Studie auf der Festmeile sind die Veranstalter der Travemünder Woche. „Wir befinden uns in einem ständigen Verbesserungsprozess“, sagt TW-Geschäftsführer Frank Schärffe. „Wo wollen wir mit dem Fest in zehn Jahren hin, welche Trends kommen gut an?“, will auch Friedrich Thorn wissen. Der städtische Bereichsleiter für Schule und Sport hatte zuvor den Kontakt zwischen den Veranstaltern und den Marketingauszubildenden hergestellt.

Mit der Auswertung beginnen die Schüler allerdings erst Ende Februar nächsten Jahres. „Im Sommer können wir dann mit den ersten Ergebnissen rechnen“, sagt Schmidt-Stohn.

Quelle: Foto: Wolfgang Maxwitat