Nach meiner Grund- und Hauptschulzeit bis zur 9. Klasse bin ich zunächst zwei Jahre in die BFS I (Berufsfachschule Wirtschaft) der Hanse-Schule gegangen, um dort meine Mittlere Reife zu absolvieren. Nebenbei habe ich während dieser Zeit einen Schülerjob als Packerin in einem Lebensmitteleinzelhandel wahrgenommen.
Mein dortiger Vorgesetzter hatte mir einen Ausbildungsplatz zur Kauffrau im Einzelhandel angeboten. Da das Kochen jedoch meine größte Leidenschaft war, habe ich mich für eine Ausbildung zur Köchin entschieden. Diese Ausbildung habe ich bei der Bundespolizeiakademie in Lübeck absolviert. Der Berufsschulunterricht fand an der Gewerbeschule 2 in Lübeck statt. Allerdings wurde mir schon während der Ausbildungszeit bewusst, dass ich diesen Beruf nicht mein Leben lang verfolgen möchte. Deshalb habe ich nach einem Abschluss nur noch einen Monat als Köchin gearbeitet und trat bereits im August 2007 die Ausbildung zur Industriekauffrau bei der Storebest GmbH & Co. KG in Lübeck an. Der Berufsschulunterricht fand an der Hanse-Schule statt.
Einer meiner Lehrer hat mich darauf hingewiesen, dass die Hanse-Schule die Möglichkeit bietet, die Fachhochschulreife im Abendunterricht während der Ausbildung nachzuholen. Ich habe nicht lange gezögert und mich sofort für den FH-Zusatzunterricht beworben und kurz darauf einen Platz bekommen. Somit hieß es dann für zwei Jahre an zwei Abenden die Woche zusätzlich zum Unterricht zu erscheinen. Nach drei Jahren habe ich dann die Ausbildung zur Industriekauffrau und die Fachhochschulreife erfolgreich abgeschlossen.
Obwohl mich Storebest übernommen hat, habe ich nach einer neuen Herausforderung gesucht und war für sechs Monate als Sachbearbeiterin für Logistik in Hamburg bei einem mittelständischen Unternehmen tätig. Daraufhin habe ich für weitere sechs Monate in einem kleinen Unternehmen in Lübeck ebenfalls als Sachbearbeiterin gearbeitet. Wegen einer betriebsbedingten Kündigung habe ich mich nach einer neuen Tätigkeit umgesehen. Somit war ich über eine Zeitarbeitsfirma für mehrere Monate in verschiedenen Projekten bei der Firma Dräger tätig. Aufgrund meiner Eigeninitiative habe ich anschließend meine jetzige Stelle als Projektkoordinatorin im internationalen Vertrieb bei der Firma Dräger erhalten. Diese Tätigkeit übe ich jetzt seit 4,5 Jahren aus.
Bereits während ich mich auf die Fachhochschulreife vorbereitete, habe ich von der Möglichkeit der Weiterbildung zur Staatlich geprüften Betriebswirtin erfahren. Für mich stand schon zu dieser Zeit fest, dass ich mich dafür bewerben werde. Bei einer Informationsveranstaltung erfuhr ich, dass nun auch die Möglichkeit eines Bachelor-Studiums in Verbindung mit dem Betriebswirt angeboten wurde. Obwohl bei dieser Veranstaltung auch Nachteile erwähnt wurden, wollte ich diese Weiterbildung dennoch versuchen. Gesagt, getan. Ich habe mich beworben und erinnere mich gut, wie sehr ich mich über die Zusage gefreut habe. Innerhalb dieser vier Jahre gab es neben vielen sehr wertvollen Erfahrungen auch Tiefphasen und ich habe mich mehr als einmal gefragt, warum ich mir das antue, denn der Unterricht fand nebenberuflich zwei Mal pro Woche abends und samstags statt. Doch aufgrund der kleinen Klassengröße und dem Zusammenhalt untereinander habe ich es geschafft und kann nun nach insgesamt 9 Jahren Hanse-Schule sowohl meinen Staatlich geprüften Betriebswirt mit dem Schwerpunkt Marketing, als auch meinen Bachelor of Arts für Betriebswirtschaft vorweisen. Ganz besonderer Dank gilt den Lehrern der Hanse-Schule, die mich in all den Jahren motiviert und unterstützt haben, diesen Weg zu gehen.
Stefanie Bischoff im Sommer 2016