Zeitzeugin Eva Szepesi spricht mit 200 Schülerinnen und Schülern
Mit ihrer Enkeltochter Celina Schwarz war die 91jährige Eva Szepesi aus Frankfurt angereist, um mit jungen Menschen ihre Erinnerungen zu teilen. Das Interesse war riesengroß, der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt und dennoch war es ganz still. Nach einem 20-minütigen Film hatten wir ihre Tochter, die Enkeltochter, ihre Eltern und ihren jüngeren Bruder, die Auschwitz nicht überlebt hatten, sowie einige weitere bedeutsame Personen aus ihrem Leben kennengelernt und die Lebensgeschichte dazu: Erste Ausgrenzungen in der Kindheit, Trennung von den Eltern, Auschwitz, die Zeit danach, das jahrelange Schweigen und dann aber der drängende Wunsch, die eigene Lebensgeschichte jungen Menschen zu erzählen, um aktiv dazu beizutragen, dass so etwas nie wieder geschehen möge.
Im Anschluss an den Film sprachen Enkelin und Großmutter miteinander auf dem Podium. Celina Schwarz entlockte ihrer Großmutter besondere Geschichten und schilderte ihre eigenen Erfahrungen mit Antisemitismus. Für die anschließenden Fragen der Schülerinnen und Schüler nahmen sich beide noch einmal viel Zeit. Alle, die die beiden zum ersten Mal hörten, waren sehr berührt; wer sie 2018 bereits in der Hanse-Schule erleben durfte, war dankbar, dass sie erneut aus ihrem Leben berichtet hat.
Der Dank geht auch an die Veranstalterin Gabriele Hannemann vom Verein Yad Ruth e.V., die den Besuch von Eva Szepesi in Lübeck organisiert und ermöglicht hat sowie an Olaf Silberbach, der am Klavier mit Stücken von Schubert zu der feierlichen Atmosphäre beigetragen hat.
Wiebke Hartmann, November 2022