Etwa 150 Schülerinnen und Schüler folgten den Anregungen der Mitarbeiter*innen von Multivision e.V. bei der Fragestellung nach Flucht und Fluchtursachen. Demokratie auf dem Prüfstand und die plakative Frage „Schaffen wir das“? – Was eigentlich, was können, sollen oder wollen wir schaffen? Die Thematik wurde vertieft, indem zunächst Grundlagen geschaffen wurden: Wann und warum ist das Grundgesetz entstanden und welche Aussagen enthält es zum Thema Asyl? Was hat die Väter und Mütter des Grundgesetzes bewogen, Artikel 16 so aufzunehmen?
Im zweiten Block sahen wir den Einstiegsfilm, zu dem alle Klassen bereits im Vorfeld gearbeitet hatten. Die Schülerarbeiten bildeten dann einen ersten Höhepunkt des Tages: Ein Hörspiel von Monique Willmann, Tanja Cupic, Celina Zäpernick und Marina Memenga aus der VK 15/4D, indem eine Familie mit ihren politischen Überzeugungen aneinander gerät, begeisterte die Zuhörer*innen, nicht nur, weil es mit dem bekannten Lied „Wähl die AfD“ von Jennifer Rostock endete. Sandra Hintze und Leonie Reimers aus der KBO 16 2/3 hatten einen Handy-Film mit selbstgezeichneten Bildern zum Thema „Alternative Fakten“ eingereicht, der ebenfalls gut ankam. Von den vielen PPP-Präsentationen, die fachlich zum Teil hervorragend waren, sahen wir nur eine, und die auch nicht in der angemessenen Ruhe, was nicht am Publikum lag – schade. Aber Ruhe kehrte wieder ein, als Mario Röllig als Zeitzeuge seine Geschichte erzählte: Wie er als 16-jähriger aus der DDR zu fliehen versuchte und daraufhin im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen inhaftiert wurde, bis die Bundesrepublik ihn für 90.000 DM freikaufte. Eine sehr bewegende Geschichte.
In der dritten Doppelstunde stellten sich neben Mario Rölling zwei Damen aus Lübeck auf dem Podium der Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern: Sarah Bröker von der Migrationsberatung der AVO und Katja Novrod vom Verein ePunkt zur Vermittlung von Ehrenamtlern. Das Team von Multivision in Person Anke Gregersen und Lars Brückmann mit Unterstützung durch Jannes Umlauf moderierte gekonnt durch lebhafte Diskussion und Fragerunde.
Wiebke Hartmann, Juni 2018