Es ist Freitag, normalerweise gehen wir dann alle in die Abendschule und treffen unsere Klassenkameraden und Bekannte auf dem Campus der Hanse-Schule für Wirtschaft und Verwaltung. Dieser Freitag war aber lang herbeigesehnt und endlich da. Am Nachmittag ging die Reise los. Der Alltagsstress sollte in den nächsten Tagen abfallen, denn wieder ging es auf FSW-Skifahrt. Die vierte Fahrt mit vielen alten Hasen und einigen neuen Gesichtern versprach auch dieses Jahr ein voller Erfolg zu werden. Einige Tage zuvor kamen die Abfahrtszeit und der allseits beliebte Countdown. Natürlich durfte die Anwesenheit einiger prominenter Größen nicht fehlen. Wer dabei war wird wissen worum es geht und genau das zeichnet unsere Skifahrt aus. Ein bunter Haufen verschiedener Persönlichkeiten mit einem Ziel: Den Klausberg erobern! Also ging es anstatt in die Schule diesen Freitag mit dem Bus nach Italien. Dort angekommen wurde sich eingerichtet und es gab direkt etwas zu essen. Das normale organisatorische Chaos mit Skiverleih und Skipassausgabe erfreute sich in diesem Jahr an einer tollen Vorbereitung. So konnten wir uns alle auf den ersten Tag im Schnee freuen. Doch Schnee? Davon war im Tal zuerst nicht viel zu sehen.
Am ersten Tag auf dem Weg nach oben merkten wir wieder in welcher tollen Verfassung die Pisten im Ahrntal sind. Keiner konnte es erwarten am Sonntagmorgen auf Skiern zu stehen und zu fahren. Wie in den letzten Jahren waren auch in diesem Jahr wieder Fahranfänger dabei, die sogar schon am zweiten Tag auf dem Berg bleiben konnten um die ersten blauen Pisten zu fahren. Unter konsequenter Anleitung unserer Betreuer wurde alles geübt über Stockeinsatz, Carving und der Parallelschwung. Das Konzept stimmte und die Routine stellte sich schnell wieder ein. Das was bei unseren Betreuern alles so leicht und galant aussah, stellte sich für uns das ein oder andere Mal als Herausforderung heraus, die wir gerne annahmen. Zudem wurde sich jeden Abend die Mühe gemacht, die Leistung und die Ausdauer der Skifahrer einzuschätzen um dann in neuen Gruppenkonstellationen in bis zu 2.500 m Höhe am Berg die Pisten zu erkunden. Grün-blau-rot-schwarz waren unsere Farben, wobei zum Ende hin jeder von uns am höchsten Pistenpunkt stand und heil wieder herunter kam.
Die Beine waren nach einigen Tagen auf Skiern und Aktivität auf und am Berg sehr schwer und so wurde unsere traumhafte Unterkunft „Almdiele“ zum Verweilen und Ausruhen genutzt. Mitten in Luttach, einer kleinen Stadt in Südtirol, lag die Unterkunft mit den großzügigen Zimmern. Wo im Vergleich zu den letzten Jahren Zimmer mit vielen Betten vorherrschten, da waren dieses Mal kleine Zimmer mit Pantryküche, kleiner Sitzecke und einer Treppe ins Dachgeschoss zum Schlafen. Einige von uns durften unterhalb der Treppe schnuppern, wie sich Harry Potter gefühlt haben muss. Es sind tolle Erinnerungen an unsere Unterkunft. Freundliche Mitarbeiter sorgten von Anfang an dafür, dass wir uns heimisch fühlten und das Essen war vor allem abends im Drei-Gänge-Format ausgewogen und lecker. Jeder kann da zustimmen: eine große Verbesserung zum Vorjahr.
Wie jedes Jahr haben wir nicht nur die Abende miteinander verbracht, sondern auch zwischendrin haben wir gemeinsam und vermischt auf der Alm die Sonne genossen. Leider hatten wir dieses Mal trotz super Anleitung und bester Technikausführung einen Unfall, doch auch hier hat die Gruppe bewiesen: Keiner wird zurück gelassen. Was wir neben dem Skifahren gelernt haben sind unter anderem Zusammenhalt, Flexibilität und das Vertrauen auf die Mitfahrer. Wir hatten im Gegenzug zu den zuhause gebliebenen Lübeckern echtes Traumwetter! Sonne, Schneefall und Kälte. Alles was der Berg zu bieten hatte, hat er uns gezeigt. Wir lernten also auch unter erschwerten Bedingungen, wie Eis und fluffigem Neuschnee, uns richtig zu verhalten und sicher zu fahren.
Für mich steht fest: Ich komme jetzt jede Piste runter und das wird vielen von uns so gehen. Nun geht es in der Schule für die Absolventen 2019 in die heiße Phase und der Trubel der letzten Woche verfliegt allmählich. Die freundlichen Gesichter am Esstisch und die vielen lustigen Gespräche werden schmerzlich vermisst. Doch in der Schule sehen wir uns alle wieder und sind besser vernetzt als vorher.
Ein großartiges und liebevolles Dankeschön an Daniela Beckendorf, Dr. Niels Memmen, Katerina Lalic und Torsten Medloff für die ausdauernde Woche und die Organisation. Sowie ein großes Dankeschön an die Hanse-Schule, die es uns ermöglicht hat, gemeinsam neue Abenteuer zu erleben.
Es grüßt Vanessa Reder aus der FSW 16aM