Möllner Bundesmodellprojekt „ZUGÄNGE SCHAFFEN“ vermittelt weitere Schulfortbildung mit Berliner Bildungsträger KIgA e.V.

Mit einer weiteren Lehrerfortbildung hat der Verein Miteinander leben e.V. das zweite Arbeitsjahr seines Bundesmodellprojektes „ZUGÄNGE SCHAFFEN“ abgeschlossen. Zusammen mit dem Bildungsträger „KIgA e.V. – Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus, wurden Lehrkräfte der Lübecker Hanse-Schule zum Thema „Antisemitismus heute – Antisemitismus im Kontext von Migration“ fortgebildet, einem hochaktuellen Komplex, der insbesondere auch Schulen und Lehrkörper vor besondere pädagogische Herausforderungen stellen kann.

 „Antisemitische Denk- und Deutungsmuster sind in allen Teilen der deutschen Gesellschaft anzutreffen. Die Motive und Erscheinungsformen sind derweil vielfältig. Häufig spielt die NS-Vergangenheit eine Rolle, die als moralische Last empfunden wird. Zudem treten antisemitische Einstellungen immer häufiger unter Bezugnahme auf den Nahostkonflikt und den Staat Israel auf. Über seine grundlegende weltpolitische und lebensweltliche Bedeutsamkeit hinaus scheint dieser Konflikt eine zentrale Projektionsfläche und/oder Ursache antisemitischer Deutungsmuster, Positionierungen und Handlungen zu sein“, beschreibt Jan Brezger von KIgA e.V. die Problemlage, für die es Handlungsoption im schulischen Alltag zu entwickeln gelte.

Das Bundesmodelprojekt „ZUGÄNGE SCHAFFEN“ des Vereins Miteinander leben e.V. versucht hierbei Schulen in der Region als Ansprechpartner und Vermittler zur Seite zu stehen, in dem es über ein bestehendes Netzwerk namhafter Bildungsträger fundierte und kompetente Fortbildungen vor Ort ermöglicht und zudem auch eigene Unterrichtseinheiten und Lehrmodule zum Themenfeld „Antisemitismus“ heute“ im Rahmen einer Werkstatt entwickelt, austestet und evaluiert. Ermöglicht wird diese Arbeit durch eine Förderung des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ im Auftrage des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Es ist landesweit das einzige bundesgeförderte Projekt mit dem Fokus auf Antisemitismus.

 

In der Hanse-Schule, die Berufsschule für Wirtschaft und Verwaltung in Lübeck, wurde das Angebot des Projektes sowie die Vermittlung einer solchen Fortbildung gerne angenommen. 12 Lehrer*innen diskutierten eine Tag lang intensiv zentrale Begriffe und praxisorientierten Herausforderungen zum aktuellen Antisemitismusgeschehen. Darüber hinaus wurden konkrete, bewährte und innovative Methoden und Konzepte im Sinne einer antisemitismuskritischen politischen Bildung zum Nahostkonflikt in den ausprobiert, die KIgA e.V. für die pädagogische Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft entwickelt und in der Praxis erfolgreich eingesetzt hat.

„Die Arbeit unseres Modellprojektes „ZUGÄNGE SCHAFFEN“ wird auch im kommenden Jahr fortgeführt werden. Dabei richtet sich der Fokus auf Begegnungen mit jüdischem Leben im schulischen Kontext. Allerdings bleibt auch das Thema „Antisemitismus im Kontext von Migration“ weiter ganz oben auf der Agenda, da hier erheblicher Fortbildungs- und Unterstützungsbedarf in den Schulen festgestellt wurde, den wir im Rahmen unserer Projektmöglichkeiten unbedingt gerecht werden wollen“, sagte Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben e.V..