„Die Weisheit ist in Allem; der sie sucht, dem kommt sie aus allem entgegen.“ – Carl Friedrich von Rumohr

Am Dienstag, dem 20. Mai 2025, besuchte die Klasse BO24a im Rahmen des WiPo-Unterrichts die Carl-Friedrich-von-Rumohr-Hotelfachschule Lübeck. Der Besuch bot nicht nur spannende Einblicke in die berufliche Bildung, sondern auch in die Geschichte eines besonderen Schulgebäudes mitten in der Lübecker Altstadt.

Die Hotelfachschule in der St.-Annen-Straße 4 ist seit über 25 Jahren die einzige ihrer Art in ganz Schleswig-Holstein. Doch das Gebäude, in dem sie untergebracht ist, hat eine weitaus längere Geschichte: Erste Teile stammen bereits aus dem 13. Jahrhundert. Im Laufe der Zeit wurde es mehrfach umgebaut und diente unter anderem als Wohnhaus, Sitz einer Stiftung und ab dem 19. Jahrhundert auch als „Jenisch´sche Freischule für Mädchen“ – eine Bildungseinrichtung für Mädchen aus ärmeren Familien und gehört auch heute noch zur Jenisch`schen Stiftung.

Viele historische Elemente sind erhalten geblieben und wurden liebevoll restauriert. Besonders beeindruckend: der mittelalterliche Eiskeller, der heute als stilvoller Weinkeller genutzt wird, und das sogenannte Rektorenzimmer mit seiner prachtvollen Stuckdecke aus dem 18. Jahrhundert. Sie zeigt die vier damals bekannten Kontinente – ein eindrucksvolles Beispiel für historische Raumgestaltung und gelungene Denkmalpflege.

Fachlehrer Herr Dierksen führte die Klasse durch das Gebäude und erzählte dabei auch vom Namensgeber der Schule, Carl Friedrich von Rumohr – Kunsthistoriker, Kochbuchautor und ein früher Vordenker des Denkmalschutzes. Bereits 1817 entwickelte er eines der ersten Konzepte zum Schutz historischer Bauten.

Sein Grundgedanke, Geschichte zu bewahren, um daraus zu lernen, prägt das Selbstverständnis der Schule bis heute. Denn an der Rumohr-Schule geht es nicht nur um Ausbildung – hier verbinden sich Bildung, Kultur und Gastlichkeit auf besondere Weise. Ganz im Sinne der Gastrosophie, die Genuss, Wissen und Menschlichkeit zusammenführt.
Ein Haus, das bildet – mit Kopf, Herz und Geschmack.

Wer selbst einen Blick in das traditionsreiche Schulgebäude werfen möchte, ist herzlich zum Tag des offenen Denkmals am 14. September 2025 eingeladen.

 

Luisa Behrens und Nik Jensen, BO24a im Mai 2025